Obligatorische Schule
In Bolivien ist der Schulbesuch zwar obligatorisch, jedoch müssen die Eltern für das Schulmaterial selbst aufkommen. Die Kosten fürs Schulmaterial pro Kind belaufen sich auf einen halben bis ganzen Monatslohn eines Elternteils. Aus diesem Grund ist es vielen Familien nicht möglich, dies zu finanzieren. Die begünstigten Familien können das Schulmaterial inklusive Schuluniform und Sportkleidung über die Stiftung beziehen. Nach Möglichkeit wird noch brauchbares Material wie Rucksäcke oder Bücher auch mehrmals weitergegeben, um noch mehr Kinder unterstützen zu können.
Lesen Sie hierzu den Bericht eines Freiwilligen in der Stiftung Niño Feliz:
Tannezytig Nr. 70 vom April 2019, Seite 15
Höhere Ausbildung
Das Bildungssystem in Bolivien ist anders aufgebaut als in der Schweiz: Es gibt keine Berufslehren. Einen Berufsabschluss erreicht man über ein Studium an einer Hochschule oder über die Ausbildung an einem technischen Institut. Um eine gute Anstellung mit einem existenzsichernden Lohn zu finden, ist deshalb eine höhere Ausbildung essentiell. Die Semestergebühren sind allerdings für viele Jugendliche und ihre Familien nicht bezahlbar. An dieser Stelle springt die Stiftung ein und hilft den Jugendlichen in ihrem Studium und in ihrem Weg aus der Armutsspirale.
Zentrum für ganzheitliche Bildung
Das Zentrum für ganzheitliche Bildung der Stiftung bietet den Schulkindern Stützunterricht an. So können die Kinder nebst dem Besuch der öffentlichen Schule gezielt unterstützt werden mit dem Ziel, ihre Lernstrategien zu stärken. Ferner ist das Zentrum spezialisiert auf das Erkennen und Therapieren von Lernschwierigkeiten. Diese sind unter den Kindern, welche von der Stiftung unterstützt werden, leider sehr verbreitet.
Neben schulischen Themen erhalten die Jugendlichen auch Kurse zu Themen des Lebens, wie Selbstbewusstsein, Umgehen mit Konflikten, Verantwortung, Verhütung.
Musische Kurse und Freizeit
Seit einigen Jahren bietet die Stiftung den Kindern und Jugendlichen auch musische Kurse an, insbesondere Musik, Theater und Kunst. Zurzeit gibt es den Chor, das Orquestra nativa (Orchester mit Gitarren und Geigen), eine Tambourengruppe und Flaute Nativa (Holzquerflöte), Violin- und Cello-Unterricht, Zeichen- und Mal-Unterricht. Die Kurse dienen der sinnvollen Freizeitgestaltung und dem Eröffnen neuer Horizonte und Perspektiven. Sie sind somit ein wichtiger Beitrag zur Prävention gegen Gewalt und andere soziale Probleme.